Defence
Software ist in militärischen Systemen überall enthalten. Sei es, um Truppenbewegungen zu planen, um logistische Tätigkeiten, wie Nachschuborganisation, durchzuführen, um Geschütze per Steuergriff genau zu positionieren oder um Geschosse automatisch an ihr Ziel zu leiten. Alle diese Systeme müssen jederzeit und in allen möglichen klimatischen Situationen (Temperatur, Druck, Luftfeuchtigkeit, etc.) einwandfrei funktionieren. Aus diesen Gründen sind Tätigkeiten, wie Testen, Verifikation und Validierung der Software-Systeme unerlässlich.
Normenkonformität
Wir arbeiten u.a. nach folgenden Normen
- IEC 61508 „Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/elektronischer/programmierbarer elektronischer Systeme”
Software-Entwicklungsprozess
Wir unterstützen Sie als Dienstleister in allen Phasen Ihres Software-Entwicklungsprozesses. Unsere Mitarbeiter haben große Erfahrung in allen Bereichen rund um das Thema Software-Entwicklungsprozess für Ihre spezifische militärische Anwendung beginnend mit dem Aufstellen von Anforderungen (Requirement Engineering), über die Definition von geeigneten Architekturen und Designs, Sourcecode-Analysen, den verschiedenen Teststufen bis hin zur Verifikation und Validierung. Dabei ist es für uns nicht relevant, ob Ihr Entwicklungsprozess auf dem Wasserfall-Modell, dem V-Modell oder auf einem agilen Entwicklungs-Ansatz (z.B. SCRUM) aufsetzt.
Verifikation und Validierung
Auch in den Bereichen Verifikation und Validierung sind wir Ihr kompetenter Ansprechpartner. Durch unsere jahrelangen Projekterfahrungen in der Verifikation und Validierung können wir gemeinsam mit Ihnen die optimale Verifikations- und Validierungs-Vorgehensweise erstellen und Sie bei der Umsetzung innerhalb der Projekte praktisch unterstützen.
Requirement Traceability
Eine zentrale Vorgehensweise, um zu ermitteln, ob Ihre militärische Anwendung den geforderten Requirements (Anforderungen) entspricht und somit den von Ihnen geforderten Nutzen erfüllt, ist die Requirement Traceability. In Form einer Matrix wird die Beziehung der Requirements zu den Testfällen und den Testergebnissen dargestellt. Aus dieser Matrix wird die Abdeckung der Requirements durch das System bzw. das Produkt pro Release ermittelt. Ist ein Requirement mit keinem Testfall verbunden bzw. ist der verbundene Testfall nicht ausgeführt worden, liegt eine Requirement-Abdeckungslücke vor. Diese Lücke muss hinsichtlich der funktionalen Auswirkungen auf das System bzw. das Produkt bewertet und eventuell geschlossen werden. Wurde ein Testfall nur mit einem negativen Testfallergebnis durchgeführt, müssen anhand der Fehleranalyse die funktionalen Auswirkungen auf das System bzw. das Produkt bewertet werden.
Die certitudo GmbH hat in zahlreichen Projekten erfolgreich die Vorgehensweise der Requirement Traceability eingesetzt. Wir können Sie hier sowohl bei der technischen Erstellung der Requirement Traceability Matrix, als auch bei der Auswertung der Requirement Traceability Matrix unterstützen.
Referenzprojekt
Die Bundeswehr plant mit dem Schützenpanzer (SPz) „Puma“ den Spz Marder zu ersetzen. Neben zwei Hauptauftragnehmern arbeiten eine Reihe weiterer Unternehmen an diesem Projekt. Eines dieser Unternehmen soll die Richtgriffe für die Steuerung der Richtungsvorgaben in Azimut und Elevation zur Positionierung und Ausrichtung der installierten Baugruppen Rundblickperiskop, Waffenoptik und Hauptwaffe (MK und MG) sowie der WA MELLS entwickeln. Die Auslenkwinkel in Azimut und Elevation, Statusinformationen der Betriebsüberwachung und der Schaltzustand der Bedienelemente werden über eine CAN-Bus Schnittstelle an den Systemrechner des SPz übermittelt. Schaltzustände von bestimmten Bedienelementen sind als diskrete Signale an der Schnittstelle verfügbar.
Die certitudo GmbH hatte in diesem Projekt die Aufgabe der Planung und Durchführung von Verifikations- und Validierungsaktivitäten der Softwarekomponenten. Dabei war die Nachweisführung nach der Norm IEC 61508 SIL2 gefordert. Nach dem Aufbau der normenkonformen Verifikations- und Validierungsstrategie wurde zusammen mit der Entwicklung eine Spezifikationsstruktur aufgebaut aus der sich die Entwicklungs- und Testaktivitäten optimal ableiten ließen. Dabei wurden die geplanten Verifikations- und Validierungsaktivitäten prozessbegleitend durchgeführt, so dass Abweichungen in frühen Phasen des Prozesses erkannt und behoben wurden. In der letzten Phase des Projektes wurden die Verifikations- und Validierungsaktivitäten von der certitudo an die Mitarbeiter des Unternehmens mittels projektbegleitendem Know-How-Transfers übergeben.
Das Projekt wurde mit der Bestätigung der normenkonformen Entwicklung nach IEC 61508 SIL2 durch den Gutachter abgeschlossen und die Komponente Richtgriffe SPz Puma konnte in die Produktion gehen.